Risiken

Wie bei allen unternehmerischen Beteiligungen besteht auch beim Erwerb von Genossenschaftsanteilen ein wirtschaftliches Risiko. Grundsätzlich ist das Geschäftsmodell der Kulturland eG auf hohe Sicherheit angelegt, da die Genossenschaft die vollständige Deckung der Geschäftsanteile durch das Anlagevermögen in Form von Grund und Boden anstrebt. 

Es besteht jedoch das Risiko einer Entwertung der Beteiligung, wenn die Bodenpreise im Umfeld der angekauften Flächen im Laufe der Jahre nachhaltig absinken, so dass der Verkehrswert des Grund und Bodens – für den Fall eines Verkaufs – den Wert der Genossenschaftsanteile nicht mehr abdeckt. In diesem Fall können Sonderabschreibungen auf den Bodenwert nötig sein, die durch Beschluss der Generalversammlung auf die Geschäftsanteile umgelegt werden können, so dass diese im Wert gemindert werden.

Dies entspricht dem Risiko, das man trägt, wenn man selbst Geld in einem Grundstück oder einer Immobilie anlegt. Bei einem späteren Verkauf ist ein Wertverlust möglich, wenn der Marktwert entsprechend gesunken ist. 

Die Genossenschaft prüft vor diesem Hintergrund regelmäßig die Entwicklung der Bodenpreise anhand der regional erhobenen Bodenrichtwerte, um über die Wertentwicklung informiert zu sein. Wenn der Bodenwert steigt, wird ein eventueller Veräußerungsgewinn laut Satzung nicht an die Genossen verteilt, sondern zur Unterstützung weiterer Höfe in neues Land investiert.

Die Genossenschaftsmitglieder haften für Verluste der Genossenschaft bis zur Höhe ihrer Einlage. Es besteht keine Nachschusspflicht. Das theoretische Maximalrisiko ist daher eine Wertminderung der Beteiligung im Verhältnis der Bodenpreise zum Kaufzeitpunkt zu späteren niedrigeren Bodenpreisen.

Versuch einer Risikoeinschätzung

Im Rahmen der Kulturland-Genossenschaft ist das stets mögliche Verlustrisiko beim Bodenkauf auf viele Mitglieder und auf viele Grundstücke verteilt. Da sich die Bodenpreise in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich entwickeln, findet zudem ein regionaler Risikoausgleich statt. Eine Wertminderung ist erst dann zu erwarten, wenn landwirtschaftliche Flächen bundesweit so stark an Wert verlieren, dass der jeweilige Ankaufpreis im Durchschnitt aller Projekte wieder unterschritten wird. 

Seit 2007 sind die Bodenpreise in den meisten Regionen stark angestiegen und steigen weiter. Experten erwarten keine schnelle Entspannung der Entwicklung. Steigende Preise bauen für die Wertstabilität der eG-Anteile ein Polster auf, da eine Wertberichtigung erst notwendig wird, wenn die Preise unter ihr Ausgangsniveau (zum Zeitpunkt des Flächenkaufs) zurückfallen.