z Die Obstmuckelei
Dieses Projekt ist erfolgreich finanziert! Mit einer Beteiligung an der Obstmuckelei werden momentan Mittel zur Realisierung weiterer Kulturland-Projekte gesammelt. Die "Zusatzziel"-Einlagen stehen der Obstmuckelei dann im Falle weiterer Landkäufe zur Verfügung.
Was ist seit dem Landkauf bei der Obstmuckelei passiert? - ein Update:
Nachdem unsere gemeinsame Kampagne zum Kauf der Obstwiese im Sommer und Herbst 2020 innerhalb von 10 Wochen erfolgreich war, hat sich Vieles getan. Die 6 Hektar große bio-zertifizierte Obstmuckelei entwickelt sich weiter. Hier ein kleiner Überblick:
Obst & Honig
Mit zahlreichen helfenden Händen konnte ich 2020 Pflaumen, Birnen und Äpfel ernten. Mehr als 200 Haushalte bekamen über die Biokräuterei Oberhavel (SoLaWi) leckere, ungespritzte Pflaumen in ihre Abholstellen geliefert. Äpfel und Birnen habe ich in der Mosterei Ketzür zu Saft pressen lassen, der ebenfalls den Mitgliedern der Biokräuterei angeboten wurde.
2021 gab es dann fast keine Ernte, die Blüten der Bäume sind aber auch nicht erfroren. Wahrscheinlich waren die Temperaturen zur Obstblüte etwas zu niedrig für meine Honigbienen. Und ein paar Hummeln vermögen es wohl nicht, alle Bäume der Obstmuckelei zu bestäuben.
Andere Wildbienen, die bei diesen Temperaturen hätten fliegen können, gibt es offenbar nur in kleiner Anzahl. Das versuche ich zu ändern.
Mein erstes Imker-Jahr ließ mich staunen und bewundern, forderte mich heraus und brachte etwa 800 Gläser Bio-Honig (Frühlingsblüte & Sommerblüte). Den Honig habe ich in 3er-Packs direkt vermarktet und den Hofladen der Mosterei Ketzür sowie den Hofladen im Kiez in Berlin-Schmargendorf beliefert. Früchte und Honig möchte ich auch zukünftig auf diese Art vermarkten.
Die tageweise Beweidung wird auch weiterhin durch die benachbarte Schäferei Biermann realisiert.
Bäume & Sträucher
Für die Bäume stellte der ausgebliebene Ertrag 2021 einen Segen dar, denn so konnten sie nach meinen Erziehungs- und Umstellungsschritten alle Kraft ins Wachstum stecken. Die Bäume durch Schnitt, Bodenverbesserung und Wundbehandlung zu stärken, ist eines der zentralen Themen für mich. Denn eine Obstwiese ohne kräftige Jungbäume hat keine Zukunft. Und eine Obstwiese zu bewirtschaften bedeutet in Jahrzehnten zu denken...
Bis Anfang 2022 habe ich weitere Gehölze gepflanzt. Darunter Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Mirabellenbäume. Felsenbirnen, Liguster, Holunder, Ebereschen, Traubenkirschen, Feldahorn und Schlehen kamen in Form einer Hecke in den Boden, welche den dauerhaften Wind etwas brechen und so vor zusätzlicher Austrocknung schützen soll. Ein zusätzliches Nist- und Nahrungsangebot für die Obstwiesenbewohner und -gäste ist damit auch gegeben und es sind so mehr als 10 neue Pflanzenarten in der Obstmuckelei zu Hause.
Nun hoffe ich bei regelmäßigem Niederschlag und möglichst wenig Hitzewellen auf gutes Anwachsen. Durch die Pflege der Baumscheibe und ausgiebiges Wässern unterstütze ich die Gehölze dabei. Unvorstellbar ist für mich, dass es über Generationen hinweg normal war, einen Baum zu pflanzen und diesen eigentlich nur bei der Pflanzung zu wässern. Das passt leider nicht mehr in unsere Zeit...
Vernetzung & Veranstaltungen
Die Übernahme der Obstwiese und Gründung der Obstmuckelei fiel mit dem Beginn der Corona-Pandemie zusammen. Dadurch waren Veranstaltungen und z. B. Projekte mit Schulklassen nicht ohne Weiteres möglich. Inzwischen konnte ich Teamtage für eine Berliner Bank und den Weltfriedensdienst e. V. (WFD) durchführen. Über den WFD kamen bereits zwei Schulklassen im Rahmen des Projektes „Act4Change“ auf die Obstwiese und packten mit an. Bei zwei Seminaren mit der Stiftung Naturschutz Berlin haben wir u. a. Apfelsaft gepresst und eine Totholzhecke angelegt. Beide Kooperationen führe ich gerne fort und freue mich auf die Zukunft. Für weitere Kooperationen und Projekte bin ich offen und freue mich über Anfragen.
An „Tagen des offenen Tores“ habe ich Interessierte im Herbst 2020 und 2021 über die Obstwiese geführt, meine Vorhaben geschildert und neue Impulse bekommen.
Ich pflege Beziehungen und kooperiere mit regionalen und lokalen Akteuren wie der Schäferei Biermann, dem Havellandhof Ribbeck, dem Wasser- und Bodenverband Nauen, der Stadt Nauen, der unteren Naturschutzbehörde Havelland, der HNE Eberswalde, dem NABU Osthavelland, einem Naturschutzgutachter, sowie einem in Lietzow ansässigen Kleinbauern und einem Gartenbaubetrieb aus Nauen.
Angebote & Gesuche
Ich suche Menschen, die auf der Obstwiese Mobile Hühnerhaltung unter Obstbäumen und Haselnusshecken praktizieren wollen. Alle Infos dazu gibt es auf meiner Webseite unter Angebote & Gesuche.
Für Schulklassen biete ich Projekttage und -wochen an, erste Infos gibt es hier:
Auch Erwachsene sind herzlich Willkommen, z. B. im Rahmen vom Teamtagen, Social Days oder im privaten Rahmen. Bei Interesse schreiben Sie mir bitte eine E-Mail.
Es is` noch Honig da! Honig von der Obstmuckelei gibt es in 3er-Packs direkt bei mir oder einzeln im Hofladen der Mosterei Ketzür sowie den Hofladen im Kiez in Berlin-Wilmersdorf (Kolberger Platz 5). Ein Glas kostet 8€, im Laden etwas mehr.
Kontakt: konstantin [at] de-obstbaeumerich.de (konstantin@de)konstantin [at] de-obstbaeumerich.de (r)konstantin [at] de-obstbaeumerich.de (-obstbaeumerich.de)
Ich danke allen, die Anteile gezeichnet haben, von Herzen. Auch allen anderen Unterstützerïnnen, die mich im bisherigen Prozess der Gründung der Obstmuckelei begleitet haben, gebührt mein Dank.
Ich bin erfüllt von so viel Zuspruch, Interesse und Mitwirkung für ökologische, vielfältige und zukunftsfähige Landwirtschaft!
Konstantin (Der Obstbäumerich)
Die Obstmuckelei
Der Name „Obstmuckelei“ ist eine Anspielung an den Begriff „Obstmucker“, wie kleine Obstbauern in der Havelregion (Werder) früher genannt wurden. Wir wollen an diese Tradition anknüpfen und sichern deshalb zusammen mit der Kulturland-Genossenschaft über sechs Hektar vielfältige Obstwiese im Havelland. Du kannst Teil der Obstmuckelei von Konstantin Schroth werden, indem Du Genossenschaftsanteile zeichnest und den Kauf der 6,3 Hektar Land mit all seinen vielfältigen Obstbäumen, Sträuchern und biologischer Vielfalt ermöglichst.
Die Fläche und die Umgebung
Die Obstmuckelei ist eine 6 Hektar große bio-zertifizierte Obstwiese. Hier wachsen über 400 Apfel-, Birnen-, Pflaumen, Kirsch- und Walnussbäume.
Eingerahmt wird die Fläche von hunderten Haselsträuchern, dutzenden Wildrosen und ein paar Johannisbeer-Sträuchern. Gebäude gibt es nicht, derzeit nur einen kleinen Unterstand.
Neben 18 Bienenvölkern haben u. a. auch Feldhase, Weißstorch, Rotmilan und Goldammer hier ihren Lebensraum oder kommen auf Nahrungssuche mal vorbei.
Unweit der Stadt Nauen im Landkreis Havelland gelegen stellt die Obstwiese hier eine der wenigen mit Bäumen und Sträuchern bestandenen landwirtschaftlichen Flächen dar, was auf dem Luftbild gut zu erkennen ist. Feldgehölze fehlen hier weitgehend.
Angelegt wurde die Obstwiese vor zehn Jahren als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für Straßenbauarbeiten, ein Nutzungskonzept fehlte weitgehend. Das ändert sich nun!: Mit der Sicherung der Fläche mithilfe der Kulturland-Genossenschaft, einer Gemeinschaft von UnterstützerInnen sowie meinen Ideen und Fähigkeiten wird die Obstmuckelei zu einer vielfältigen Obstwiese, die gesunde Nahrungsmittel erzeugt und dabei gleichzeitig ein Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen unserer Kulturlandschaft ist.
In der Karte ist unsere Fläche gelb markiert.
Die Lebensmittel
Neben der Produktion von Fruchtsaft und Frühlings- sowie Sommerhonig ernte ich dieses Jahr noch Haselnüsse und Brombeeren.
Zukünftig kommen dann Fruchtaufstriche, Trockenobst und Obstkonserven sowie Obstliköre und Honigwein hinzu. Und nach Möglichkeit viel frisches, unverarbeitetes Obst.
Dafür möchte ich in den kommenden Jahren viele Neupflanzungen durchführen: Einerseits um das Obstsorten- und Obstarten-Angebot zu erweitern, andererseits um in Zeiten von Wetterkapriolen die Chance zu erhöhen, stets etwas ernten zu können. Platz für weitere Pflanzungen ist vorhanden.
Der Bedarf
In Deutschland werden rund 80% der verzehrten Obstes importiert, u.a. in der Region Berlin- Brandenburg ist der Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage signifikant.
Durch langjähriges Mitwirken in der SoLaWi Biokräuterei Oberhavel und den Kontakt zu anderen Solidarischen Landwirtschaften ist mir bekannt, dass es dort einen großen Bedarf an Obst- und Obsterzeugnissen gibt, da hier häufig fast ausschließlich Gemüse angebaut wird.
Die Obstmuckelei liegt nur 50km vom Zentrum Berlins entfernt und ist mit Bahn und Rad gut von Berlin aus erreichbar.
Unser Kampagnenfilm
Als Kulturland-Genossenschaft haben wir uns entschieden, den Projekten, die ihr Ziel bereits erreicht haben, ein Zusatzziel hinzuzufügen - damit wir noch weitere Landkäufe realisieren können! Du kannst über diese Projektseite also weitere Kulturland-Anteile zeichnen!
Vision
Meine Vision ist es, in der Obstmuckelei hochwertige regionale Bio-Lebensmittel zu erzeugen und dabei gleichzeitig einen wertvollen Lebensraum für Wildtiere und Pflanzen zu erhalten und zu entwickeln. Durch verschiedene Kurse (etwa zum Obstbaumschnitt), Führungen und Mitmach-Aktionen (z. B. Ernte oder Pflanzungen) wird die Fläche für Menschen aller Altersklassen, nicht nur SchülerInnen, erlebbar.
Für die Umsetzung dieser Vision freue ich mich über Ihre und Eure Unterstützung!
Die Zeichnung von Kulturland-Genossenschaftsanteilen für die Sicherung der Obstwiese schafft dafür die Grundlagen. Weitere Unterstützung kann ich vor Ort auf der Obstwiese gebrauchen.
Ich danke für Ihr und Euer Interesse und freue mich auf ein Kennenlernen!
Für Fragen und ein Treffen auf der Obstwiese bitte ich Sie und Euch um eine Mail. Ich informiere dann über alles Weitere.
Konstantin Schroth
Der Obstbäumerich
Unsere Unterstützerinnen und Unterstützer
Veranstaltungen
Aufgrund der aktuellen Situation (Covid-19) sind Infoveranstaltungen nicht möglich, bitte melden Sie sich/meldet Euch bei mir, wenn Ihr Interesse am Projekt habt. Gern beantworte ich via Mail und telefonisch Fragen und gebe dann Bescheid, wenn eine konkrete Veranstaltung zur Obstmuckelei geplant ist.
Worum es geht
Seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 fließt immer mehr Spekulationsgeld von außerlandwirtschaftlichen Investoren in Äcker, Grünland und Wald als sicheren Hafen für ihre Geldanlage. Als Folge haben sich die landwirtschaftlichen Bodenpreise in Deutschland alleine in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt.
Heutige Hofübernahmen sind so häufig mit jahrzehntelanger Verschuldung verbunden oder finanziell untragbar. Obwohl Nachwuchs an motivierten, kompetenten Menschen in der Landwirtschaft vorhanden wäre, verfügen diese nicht über das notwendige Kapital, um Höfe und Land zu übernehmen. Bestehende Höfe stehen in einem unaufhörlichen finanziellen Überlebenskampf. Die Folge davon ist, dass immer weniger Menschen mit immer größeren Maschinen immer größere Flächen bewirtschaften. Soziale und ökologische Gedanken finden in dieser Art der Landwirtschaft keinen Platz.
Wenn Bäuerinnen und Bauern sich selbst, ihre Tiere und Pflanzen und den Boden ausbeuten müssen, dann zahlen wir alle den Preis dafür, denn Landwirtschaft ist Gemeingut. Unser aller Gesundheit, individuell und als Gesellschaft, hängt daran, dass wir heute und für Generationen eine gesunde, vielfältige und handwerkliche Landwirtschaft betreiben.
Um der Spekulation mit landwirtschaftlichem Land Einhalt zu gebieten, wurde die Kulturland-Genossenschaft ins Leben gerufen. Über die Kulturland eG können Kundïnnen, Bürgerïnnen und Freunde gemeinschaftlich Eigentümerïnnen von Boden werden. Dieser Boden wird so dem Spekulationsmarkt entzogen und langfristig an ökologisch wirtschaftende und regional eingebundene Betriebe verpachtet.
2000 Quadratmeter für eine gesunde Ernährung
Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung braucht jeder von uns 2.000 qm Landwirtschaftsfläche. Wäre es nicht schön zu wissen, was dort passiert, wer das Land bewirtschaftet, wie damit umgegangen wird?
Die Kulturland-Genossenschaft ermöglicht es Dir, für Deine 2000 Quadratmeter – oder weniger, oder mehr – reale Verantwortung zu übernehmen. Ein Genossenschaftsanteil kostet 500 Euro und sichert so 500 qm langfristig für die Initiative proWAL. Um “Deine” 2000 Quadratmeter zu sichern müsstest du 4 Anteile erwerben. Aber gern auch mehr: für Deine Kinder, Eltern, Freunde...
Über die Kulturland Genossenschaft
Die Kulturland eG ist eine Gemeinschaft von Bäuerinnen und Bauern und Bürgerinnen und Bürgern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, landwirtschaftliches Land aus der Spekulation zu befreien. Mit dem Geld aller Genossinnen und Genossen erwirbt die Kulturland eG landwirtschaftliche Flächen, um sie im Sinne einer modernen „Allmende“ langfristig zu sichern und zu günstigen Konditionen an Höfe, die ökologisch wirtschaften und sich darüber hinaus sozial öffnen und bewusst in ihre Region einbinden, zu verpachten.