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Auf der Finne- ein Höhenzug mit fruchtbaren Lehm-Lößböden im Süden Sachsen-Anhalts - liegt der idyllische Hof mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden von Claudia und Gerhard Gerster. Gestartet sind die beiden 1994 alleine, damals mit nur einem Hektar Land in Eigenbesitz. Was seitdem passiert ist? Die Beiden haben mit Hilfe ihrer Familie und Mitarbeitenden einen vielseitigen Gemischtbetrieb mit Tierhaltung und Ackerbau aufgebaut. Der Betrieb wird seit der Gründung biologisch bewirtschaftet, bis 2007 als Biolandbetrieb und seitdem als Demeterbetrieb. Die Wirtschaftsgebäude sowie das Wohnhaus des Hofes waren stark sanierungsbedürftig, jedoch in ihrer Grundsubstanz (Stampflehm, Kalkstein Fundamente) solide und wurden deshalb renoviert und wieder einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt.
"Eine Kreislaufwirtschaft ist uns ebenso wichtig wie der verantwortungsbewusste Umgang mit den uns anvertrauten Tieren und Böden sowie der Erhalt traditioneller, handwerklicher Verarbeitung. Wir verstehen unsere Arbeit als Beitrag zu einer ressourcenschonenden und gesunden, enkeltauglichen Landwirtschaft.” - Claudia und Gerhard Gerster |
Die Milch und das Getreide werden in der Hofkäserei und in der Hofbackstube verarbeitet und im eigenen Hofladen, auf dem Wochenmarkt oder in nahegelegenen Bioläden verkauft. So wollen wir regionale Kreisläufe mit einer möglichst hohen Wertschöpfung vor Ort unterstützen. Als Demonstrationsbetrieb für ökologischen Landbau öffnen wir gern unser Hoftor und unterstützen somit nachhaltige Bildung für alle interessierten Menschen. Eine kleine Ferienwohnung bietet Menschen Raum für Erholung im ländlichen Raum.
Nun möchten wir unser Agrofortsystem, welches wir seit einigen Jahren auf unserem Betrieb etabliert haben, weiter ausbauen. Agroforst kann eine der Lösungen für den rasant fortschreitenden Klimawandel sein. Durch mehr Vielfalt auf dem Acker wird nicht nur die Biodiversität erhöht, sondern auch das Kleinklima positiv beeinflusst und Wind und Bodenerosion vorgebeugt. Damit wir dieses Vorhaben realisieren können, haben wir uns um Land, welches von der BVVG (Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH) zum Verkauf stand, beworben und den Zuschlag erhalten. Gern möchten wir die 8 ha in genossenschaftliches Eigentum überführen und somit das Land, welches als immer knapp werdende Ressource gesichert, aber auch dessen biologische Bewirtschaftung sichergestellt werden muss, mit Deiner Hilfe finanzieren.
Da wir größtenteils Pachtflächen bewirtschaften, ist die Wirtschaftlichkeit unseres Betriebes stark abhängig von den zu zahlenden Pachtpreisen und überhaupt der Möglichkeit einer Anpachtung von Flächen. Zudem laufen Pachtverträge aus und werden nicht mehr verlängert.
Weiterhin werden immer mehr landwirtschaftliche Flächen in der Region meistbietend an Agrar-KG`s, andere landwirtschaftliche Unternehmen oder außerlandwirtschaftliche Investoren (Aldikauf im Burgenlandkreis, Steinhoff-Spekulation in einen benachbarten Dorf) veräußert, so dass es zu einer weiteren Flächenverknappung kommt. Daher sind wir darauf angewiesen, landwirtschaftliche Flächen zu kaufen, um die Arbeitsgrundlage auf unserem Hof zu sichern.
Mithilfe der Kulturland eG können wir die Flächen für 180.000 € kaufen. Mach mit – und werde Miteigentümer*in an den Ackerflächen, welche zukünftig vom Sonnengut Gerster biologisch-dynamisch bewirtschaftet werden und mit denen weitere Kulturlandschaft gestaltet wird.
In der Region sorgt eine als Verein organisierte Pflugtauschbörse dafür, dass landwirtschaftlichen Betriebe Flächen untereinander so tauschen, dass sie möglichst betriebsnahe Flächen bewirtschaften können. Dieses Los ermöglicht es der Familie Gerster weitere Flächen an ihren Betrieb heran zu tauschen. Einzelne Flurstrücke aus dem Los werden auch im Moment schon von Gersters bewirtschaftet. Es handelt sich bei den Flächen um 8,1 ha, die aus 26 kleinen Flurstücken besteht. Davon ist der Großteil Ackerfläche. Auf der Karte findet ihr sind die Flächen in gelb markiert (Folgt).
Seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 fließt immer mehr Spekulationsgeld von außerlandwirtschaftlichen Investoren in Äcker, Grünland und Wald als sicheren Hafen für ihre Geldanlage. Als Folge haben sich die landwirtschaftlichen Bodenpreise in Deutschland alleine in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt.
Heutige Hofübernahmen sind so häufig mit jahrzehntelanger Verschuldung verbunden oder finanziell untragbar. Obwohl Nachwuchs an motivierten, kompetenten Menschen in der Landwirtschaft vorhanden wäre, verfügen diese nicht über das notwendige Kapital, um Höfe und Land zu übernehmen. Bestehende Höfe stehen in einem unaufhörlichen finanziellen Überlebenskampf. Die Folge davon ist, dass immer weniger Menschen mit immer größeren Maschinen immer größere Flächen bewirtschaften. Soziale und ökologische Gedanken finden in dieser Art der Landwirtschaft keinen Platz.
Wenn Bäuerinnen und Bauern sich selbst, ihre Tiere und Pflanzen und den Boden ausbeuten müssen, dann zahlen wir alle den Preis dafür, denn Landwirtschaft ist Gemeingut. Unser aller Gesundheit, individuell und als Gesellschaft, hängt daran, dass wir heute und für Generationen eine gesunde, vielfältige und handwerkliche Landwirtschaft betreiben.
Um der Spekulation mit landwirtschaftlichem Land Einhalt zu gebieten, wurde die Kulturland-Genossenschaft ins Leben gerufen. Über die Kulturland eG können Kundïnnen, Bürgerïnnen und Freunde gemeinschaftlich Eigentümerïnnen von Boden werden. Dieser Boden wird so dem Spekulationsmarkt entzogen und langfristig an ökologisch wirtschaftende und regional eingebundene Betriebe verpachtet.
Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung braucht jeder von uns 2.000 qm Landwirtschaftsfläche. Wäre es nicht schön zu wissen, was dort passiert, wer das Land bewirtschaftet, wie damit umgegangen wird?
Die Kulturland-Genossenschaft ermöglicht es Dir, für Deine 2000 Quadratmeter – oder weniger, oder mehr – reale Verantwortung zu übernehmen. Ein Genossenschaftsanteil kostet 500 Euro und sichert so ca. 230 qm langfristig für das Sonnengut Gerster. Um “Deine” 2000 Quadratmeter zu sichern müsstest du 9 Anteile erwerben. Aber gern auch mehr: für Deine Kinder, Eltern, Freunde...
Die Kulturland eG ist eine Gemeinschaft von Bäuerinnen und Bauern und Bürgerinnen und Bürgern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, landwirtschaftliches Land aus der Spekulation zu befreien. Mit dem Geld aller Genossinnen und Genossen erwirbt die Kulturland eG landwirtschaftliche Flächen, um sie im Sinne einer modernen „Allmende“ langfristig zu sichern und zu günstigen Konditionen an Höfe, die ökologisch wirtschaften und sich darüber hinaus sozial öffnen und bewusst in ihre Region einbinden, zu verpachten.