Eine neue Allmende 

Seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 bewegen sich die landwirtschaftlichen Bodenpreise steil nach oben. Immer mehr außerlandwirtschaftliche Investorïnnen setzen auf Äcker, Grünland und Wald als sicheren Hafen für ihre Geldanlage. Zudem führt die Förderung von Biogasanlagen zu einer gewaltigen Nachfrage nach Mais und lässt die Boden- und Pachtpreise zusätzlich stark steigen.

Für regional orientierte Biobäuerinnen und Bauern wird es dadurch immer schwerer, ihre Wirtschaftsflächen zu sichern. Intensivbetriebe mit Biogas oder großflächigem Anbau können mehr zahlen und übernehmen die Flächen.
Um diesem Treiben Einhalt zu gebieten, besinnen wir uns auf ein uralt erprobtes Modell: Allmende! Vor vielen Jahrhunderten wurde in den Dörfern die Bewirtschaftung der Viehweiden und teilweise auch der Ackerflächen gemeinschaftlich organisiert und damit Kulturlandschaft gestaltet.

Heute können Kunden, Bürgerïnnen, Freunde gemeinschaftlich Eigentümerïnnen von Ländereien werden und diese einem sorgsam arbeitenden Bauern bzw. einer sorgsam arbeitenden Bäuerin zur Pflege übergeben, der/die darauf Nahrungsmittel anbaut und eine vielseitige Landschaft entwickelt. Als Rechtsträger für diese „Allmende 2.0“ wurde im November 2013 die Kulturland-Genossenschaft gegründet und im August 2014 ins Genossenschaftsregister eingetragen.