Patersberghof

Es geht weiter mit dem Patersberghof! 16 ha Kernflächen sind gerettet.

Die Stammflächen des Hofes standen vor dem Verkauf, eine Existenzbedrohung für den Hof. Gemeinsam können wir die Flächen nun dauerhaft sichern. 

Der Patersberghof umfasst zwei Betriebe - die Landwirtschaft von Familie Jundt und die Gärtnerei von Familie Wänke. Als kleiner und sehr vielseitiger biodynamischer Hof erzeugt der Hof Getreide für das Brot in der eigenen Bäckerei, Milch von 14 Milchkühen für hofeigenen Käse, Quark und Joghurt sowie Fleischerzeugnisse. Die Gärtnerei baut 40 Kulturen an und betreibt ihre eigene Jungpflanzenanzucht. Ein paar Schafe werden zur Landschaftspflege eingesetzt. Auch einige Hühner gackern auf dem Hof. 

Fast die Hälfte der Produkte gehen an die 2018 gegründete solidarische Landwirtschaft “Solawi am Patersberg”. Der Rest wird an Bioläden in der Umgebung verkauft oder direkt vermarktet. Die Hofstellen gehören einem gemeinnützigen Verein. Der Hof hält die als Milchvieh selten gewordene alte Rasse “Fränkisches Gelbvieh” und fördert durch seine Vielfalt die Biodiversität.

Der Patersberghof ist eng mit der Waldorfschule und dem Waldorfkindergarten verbunden. Regelmäßig ermöglicht er Praktikantïnnen Einblicke in die biodynamische Landwirtschaft und ist Ausbildungsbetrieb der “Freien Ausbildung im Süden”. Hofführungen und Feste laden ein, auf dem Hof zu verweilen und ihn kennenzulernen.

275.000 € 62.86 %
437.500 €
16
Hektar
72
Unterstützerïnnen

Die Flächen

In der Karte sind die Flächen, die wir zusammen mit der Kulturland Genossenschaft gekauft haben, gelb markiert.

Regionale, saisonale Versorgung der Solawi und traditionelle Landwirtschaft

Wir auf dem Wilhelminenhof haben uns vorgenommen (auch nach einigen Irrungen und Wirrungen), Lebensmittel nach bestem Wissen und Gewissen zu erzeugen und nicht nach den Bedürfnissen des Marktes. Unsere Erzeugnisse sind regional, sie werden an die Mitglieder unserer Solidarischen Landwirtschaft abgegeben. Sie sind saisonal, was bedeutet, dass sie gedeihen können, wenn die Wachstumsbedingungen im Jahr für sie am günstigsten sind.

Und sie sind nachhaltig, denn sie erzeugen nur wenige sogenannte externalisierte Kosten: Wir erzeugen für unsere Tiere eigene Futtermittel, es steht kein Soja aus Brasilien und Palmfett aus Malaysia auf dem Speiseplan, sondern die Ackerbohne von hier. Es werden keine energieverschlingenden synthetischen Stickstoffdünger oder uranbelastete Phosphate (Peak Phosphor in 2030?) aus Marokko, sondern der z.T. kompostierte Dung unserer Tiere als Düngemittel verwendet. Wir verzichten zugunsten der Kälber auf eine große Milchausbeute, verkaufen unsere Kälber auch nicht in eine ungewisse Zukunft, sondern behalten sie bis zu drei Jahren auf dem Hof. In Teilen ist das die Wirtschaftsweise unserer Großeltern, die in Kreisläufen dachten. Daher nennen wir unsere Wirtschaftsweise auch traditionelle Landwirtschaft.

Aber auch bei uns wurde in der Vergangenheit zu viel Porzellan zerschlagen, es wurde zu viel altes Wissen verleugnet und geriet somit in Vergessenheit. Dieses Potential an Wissen, an Weisheit versuchen wir nun wieder ans Tageslicht zu befördern und dazu benötigen wir Hilfe. Hilfe in der Umsetzung neuer, alter Kreisläufe, die Licht, Luft, Wasser und Boden, wie auch Pflanze, Tier und Mensch berücksichtigen und so hochwertige Lebensmittel – Mittel zum Leben – für alle hervorbringen. Wenn wir dabei den Flächenverbrauch mit der Anzahl der versorgten Haushalte vergleichen, können wir sogar behaupten, dass Ökolandbau die Welt durchaus ernähren kann! Helft uns also dabei, Kulturland zu erhalten und wiederzugewinnen, denn wenn wir es zulassen, dass immer noch mehr Boden agrarindustriell verzockt wird, dann werden auch wir hier im sogenannten reichen Norden der Erdkugel bald nicht mehr satt. Darüber nachdenken, dass wir von hier aus die Welt ernähren wollen, brauchen wir dann schon gar nicht mehr.

Das treibt uns an! Oft ist es schwer, aber wir haben immer wieder die hoffnungsvolle Erfahrung gemacht, dass die dreckige Erde, unsere Mutter Erde uns letzten Endes nie in Stich gelassen hat! Und mit dieser Erfahrung im Gepäck haben wir den schönsten Beruf, den man sich vorstellen kann!


Über die Kulturland-Genossenschaft

Die Kulturland eG ist eine Gemeinschaft von Bäuerinnen und Bauern und Bürgerinnen und Bürgern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, landwirtschaftliche Flächen aus der Spekulation zu befreien. Mit dem Geld aller Genossinnen und Genossen erwirbt die Kulturland eG landwirtschaftliche Flächen, um sie im Sinne einer modernen „Allmende“ langfristig zu sichern und zu günstigen Konditionen an Höfe, die ökologisch wirtschaften und sich darüber hinaus sozial öffnen und bewusst in ihre Region einbinden, zu verpachten.


Land ist zum Spekulationsobjekt geworden

Seit Ausbruch der Weltfinanzkrise 2008 fließt immer mehr Spekulationsgeld von außerlandwirtschaftlichen Investoren in Äcker, Grünland und Wald als sicheren Hafen für ihre Geldanlage. Als Folge haben sich die landwirtschaftlichen Bodenpreise in Deutschland alleine in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. 

Heutige Hofübernahmen sind so häufig mit jahrzehntelanger Verschuldung verbunden oder finanziell untragbar. Obwohl Nachwuchs an motivierten, kompetenten Menschen in der Landwirtschaft vorhanden wäre, verfügen diese nicht über das notwendige Kapital, um Höfe und Land zu übernehmen. Bestehende Höfe stehen in einem unaufhörlichen finanziellen Überlebenskampf. Die Folge davon ist, dass immer weniger Menschen mit immer größeren Maschinen immer größere Flächen bewirtschaften. Soziale und ökologische Gedanken finden in dieser Art der Landwirtschaft keinen Platz. 

Wenn Bäuerinnen und Bauern sich selbst, ihre Tiere und Pflanzen und den Boden ausbeuten müssen, dann zahlen wir alle den Preis dafür, denn Landwirtschaft ist Gemeingut. Unser aller Gesundheit, individuell und als Gesellschaft, hängt daran, dass wir heute und für Generationen eine gesunde, vielfältige und handwerkliche Landwirtschaft betreiben. 

Um der Spekulation mit landwirtschaftlichem Land Einhalt zu gebieten, wurde die Kulturland-Genossenschaft ins Leben gerufen. Über die Kulturland eG können Kundïnnen, Bürgerïnnen und Freunde gemeinschaftlich Eigentümerïnnen von Boden werden. Dieser Boden wird so dem Spekulationsmarkt entzogen und langfristig an ökologisch wirtschaftende und regional eingebundene Betriebe verpachtet.

 2.000 Quadratmeter für eine gesunde Ernährung

Für eine gesunde und ausgewogene Ernährung braucht jeder von uns 2.000 Quadratmeter Landwirtschaftsfläche. Wäre es nicht schön zu wissen, was dort passiert, wer das Land bewirtschaftet, wie damit umgegangen wird?

Die Kulturland-Genossenschaft ermöglicht es Dir, für Deine 2.000 Quadratmeter – oder weniger, oder mehr – reale Verantwortung zu übernehmen. Ein Genossenschaftsanteil kostet 500 Euro und sichert so 150 Quadratmeter langfristig für den Guidohof. Um “Deine” 2.000 Quadratmeter zu sichern müsstest du 13 Anteile erwerben. Aber gern auch mehr: für Deine Kinder, Eltern, Freunde...