Die von der Kulturland Genossenschaft in Kooperation mit dem Netzwerk Flächensicherung und dem Netzwerk Landwirtschaft ist Gemeingut organisierte Tagung wurde als Hybridveranstaltung in der Heinrich Böll-Stiftung durchgeführt. Über 160 Teilnehmer:innen konnten digital, über Livestream und vor Ort verfolgen, wie betroffene Bäuerinnen, Experten und Politikerinnen engagiert nach Lösungen suchten. Denn extrem steigende Kauf- und Pachtpreise sowie Benachteiligungen beim Erwerb von Nutzland erschweren Junglandwirten und gemeinwohlorientierten Betrieben und Organisationen den Zugang zu Land.
Regional eingebundene, durch die Bürger getragene, kooperative und gemeinwohlorientierte Landwirtschaft braucht rechtliche Rahmenbedingungen, welche ihr ein zukunftssicheres Arbeiten erlaubt. Sie arbeiten meist im Pachtverhältnis, um die Weitergabe der Bewirtschaftung an Nachfolger von der Erbfolge unabhängig zu machen. Durch die Entstehung vielfältiger Erzeugungs-, Verarbeitungs-, und Vermarktungsstrukturen erfüllen diese Initiativen viele der staatlichen Aufgaben, wie sie in den Social Development Goals der UN beschrieben sind, in herausragender Weise: regionale Ernährungssouveränität, gesunde Lebensmittel, Ernährungsbildung, sauberes Trinkwasser, menschenwürdige Arbeitsplätze auf dem Land, nachhaltige Städte und Gemeinden, Klimaschutz, Stärkung des Lebens auf dem Land sowie transparente Infrastruktur und Bürgerbeteiligung. Dennoch wird diesen Höfen bisher, anstatt sie besonders zu fördern, der Zugang zu Land oder die Errichtung von Bauvorhaben sogar erschwert. Denn eine Solawi, eine Gärtnerkooperative oder eine Bürgergenossenschaft passen nicht ins Schema des klassischen bäuerlichen Familienbetriebs oder des üblichen landwirtschaftlichen Unternehmens. Und Neugründungen und Einsteigerbetriebe sind immer wieder schlicht zu klein für Förderprogramme. Das darf so nicht bleiben, es besteht dringender Handlungsbedarf!
Forderung 1: Änderung des Grundstücksverkehrsrechts zur rechtlichen Gleichstellung regional eingebundener gemeinwohlorientierter Landwirtschaftsformen
Forderung 2: Abgrenzung zu privilegierender Landwirtschaftsformen
Forderung 3: Flächen der öffentlichen Hand bevorzugt an gemeinwohlorientierte Bewirtschafter
Forderung 4: Bauen im Außenbereich für gemeinwohlorientierte Bewirtschafter erleichtern
Forderung 5: Förderung für kleinere Projekte und Neueinsteiger
Forderung 6: Außerfamiliäre Hofnachfolge anerkennen und fördern
Das ausführliche Forderungspapier können Sie hier einsehen.
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